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Vestibuläre Erkrankung

Vestibularisparoxysmie

Diese Informationen sind als allgemeine Einführung in dieses Thema gedacht. Da jeder Mensch anders von Gleichgewichts- und Schwindelproblemen betroffen ist, solltest du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen, um dich individuell beraten zu lassen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird das generische Maskulinum verwendet und auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Die in dieser Patienteninformation verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

Was ist eine Vestibularisparoxysmie?

Eine Vestibularisparoxysmie verursacht kurze, wiederkehrende Schwindelanfälle. Jede Attacke kann weniger als eine Sekunde bis zu einer Minute dauern. Manche Menschen haben viele Anfälle hintereinander, bis zu dreißig pro Tag. Andere Menschen haben nur ein paar Anfälle pro Jahr. Die Anfälle treten meist ohne Vorwarnung auf.

Eine Vestibularisparoxysmie ist selten und betrifft etwa 4 % der Menschen, die unter Drehschwindel und nicht-drehendem Schwindel leiden. Sie tritt am häufigsten bei Menschen in den 40er und 50er Jahren auf. Eine Vestibularisparoxysmie kann aber auch bei Kindern auftreten.

Die Vestibularisparoxysmie kann auch als mikrovaskuläres Kompressionssyndrom bezeichnet werden.

Zusammenfassung

Wodurch wird eine Vestibularisparoxysmie verursacht?

Die Vestibularisparoxysmie wird durch eine Schädigung oder Druck auf den Nervus vestibulocochlearis (8. Hirnnerv) verursacht, der Signale zum und vom Innenohr leitet.

Diese Schäden können verursacht werden durch:

  • Druck von nahen gelegenen Arterien oder Venen
  • Neuritis Vestibularis 
  • einen Tumor, z. B. ein Akustikusneurinom
  • eine Zyste
  • Verletzungen oder Traumata
  • Operation oder Strahlentherapie

Woher kommen die Schäden?

Forscher glauben, dass geschädigte Nerven, die nahe beieinander liegen, manchmal einen „Kurzschluss“ verursachen, der zu Vestibularisparoxysmie -Anfällen führt.

Diagnose einer Vestibularisparoxysmie

Behandlung der Vestibularisparoxysmie

Therapieoption

Die Vestibularisparoxysmie kann oft mit niedrig-dosierten Antikonvulsiva wie Carbamazepin oder Oxcarbazepin behandelt werden. In einer Studie hatten Patienten, die mit diesen Medikamenten behandelt wurden, 90 % seltenere, 85 % weniger intensive und 89 % kürzere Anfälle. Es werden außerdem auch andere Medikamente als Behandlungsmöglichkeit untersucht.

Therapieoption

Wenn Medikamente nicht wirken und keine offensichtliche Ursache wie ein Tumor oder eine Zyste sichtbar ist, kann ein mikrochirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden, um den Nervus vestibulocochlearis (8. Hirnnerv) von dem Blutgefäß zu trennen, das auf ihn drückt. Allerdings ist es für Ärzte oft schwierig, mit Sicherheit herauszufinden, welche Seite betroffen ist. Außerdem besteht bei einer mikrovaskulären Dekompressionsoperation das Risiko eines Hirnstamminfarkts (Schlaganfall).

Therapieoption

Wenn die Erkrankung durch einen Tumor oder eine Zyste verursacht wird, kann eine Operation empfohlen werden.

Wie geht es weiter?

Was du in Zukunft erwarten kannst.

Es gibt immer noch viel, was wir nicht über die Vestibularisparoxysmie wissen. Forscher untersuchen immer noch, wodurch sie verursacht wird, wie viele Menschen betroffen sind und wie man sie am besten definiert, diagnostiziert und behandelt.

Bei Kindern kann eine Vestibularisparoxysmie von selbst wieder verschwinden.

Um diese Patienteninformation möglichst kurz zu halten, haben wir auf eine detaillierte Referenzliste verzichtet. Diese kann aber jederzeit unter info@ivrt.de angefordert werden.

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